Das Multi-Methodenmodell der digital facts: Teil 2

Technische Messung

Die Technische Messung ist der wichtigste Bestandteil des Multi-Methodenmodells der digital facts. Die Messung wird von der INFOnline GmbH durchgeführt, die mit ihrem Standardsystem zur technischen Messung die Vorgaben der AGOF und der IVW umsetzt.

Bei der technischen Messung werden alle Kontakte mit deutschen Online-Werbeträgern, die an unserer Studie teilnehmen, erhoben. Diese Vollerhebung beinhaltet die bekannten Größen wie Visits oder Page Impressions auf Basis des einzelnen Browsers, dessen Internetnutzung gemessen wird. Außerdem werden Daten über den Zeitpunkt der Nutzung oder die Art des Geräts erhoben.

Die Messung von stationären und mobil optimierten Webseiten (MEW) erfolgt über den Javascriptcode SZMnG der INFOnline, welcher die Nutzungsvorgänge im Internet zählt. Die technische Umsetzung erfolgt, indem der SZMnG-Tag (Zählpixel) gemäß dem IVW-Standard auf der (zu messenden) Webseite eingebaut wird. Dieser ist zusammengesetzt aus zwei Code-Teilen, einer externen JavaScript-Datei und einer JavaScript-Variablen. Dieser SZM-Tag wird von INFOnline gesetzt, sobald der User das erste Mal auf eine AGOF Seite und damit auf eine von INFOnline gemessene Seite kommt. Der SZMnG-Tag speichert einen Cookie bei einem Client und ruft diesen so lange ab, wie er verfügbar ist. Alle Nutzungsvorgänge des durch den permanenten Cookie eindeutig identifizierbaren Clients werden letztendlich zusammengeführt.

Für die Erfassung von Apps wurde von INFOnline ein eigenes Messverfahren konzipiert: Der Mobile App Sensor. Diese Plattform-spezifische Messlibrary berücksichtigt die relevantesten App-Plattformen: iOS (Apple), Android (Google), und Windows Phone.

In beiden Fällen handelt es sich statt eines einfachen Zählpixels um einen umfangreichen Code, der in den Quellcode der Seite oder der App eingebaut wird und dann später die Messdaten zur technischen Weiterverarbeitung verschickt.


 

3 Fragen an Dr. Christof Rieck, Geschäftsführer INFOnline

Hallo Herr Rieck, Sie haben die Einführung des SZMnG maßgeblich vorangetrieben. Welche Neuerungen bringt das SZMnG im Vergleich zu dem SZM-Tag mit sich?

Die Architektur des SZMnG ist konsequent für die Nutzungsmessung im gesamten digitalen Universum ausgelegt. Die Erfahrungen aus dem Betrieb des SZM wurden aufgegriffen, die Schwachstellen identifiziert und eliminiert. Mit der zentralen Auslieferung des Messskriptes können wir jederzeit die meisten methodischen Anforderungen – wie zum Beispiel die der AGOF – umsetzen, ohne unsere Messkunden mit Änderungsarbeiten behelligen zu müssen. Dies gilt ebenfalls für die Konfiguration der von uns zur Verfügung gestellten APP-Messsoftware.
Die marktweite, vollständige Messung der digitalen Nutzungszahlen stellt hohe Anforderungen an die Verarbeitungskapazitäten in der IT. Daher wurde bei den IT-Systemen auf den neusten Stand der Wissenschaft und Forschung gesetzt und zusätzlich das einzigartige KnowHow unserer Spezialisten für das unterbrechungsfreie Betreiben von komplexen IT-Systemen eingebracht. Mit dem SZMnG sind wir tatsächlich in der Lage, die Verarbeitungskapazitäten jederzeit bedarfsgerecht anzupassen.
Die INFOnline kann mit dem SZMnG nicht nur den Bedarf der AGOF an Messdaten für die etablierten Marktmediastudien bedienen, sondern ist bereits jetzt gerüstet, um in (nahezu) Echtzeit relevante Daten zur Verfügung zu stellen. Ein wichtige Grundlage für die ehrgeizigen Zukunftspläne der AGOF.

INFOnline führt auch die Messung der MEW’s und der Apps durch. Welche Herausforderungen gibt es hierbei?

Das SZMnG wurde von Anfang an auch für die Messung mobile Nutzung ausgelegt. Die größte Herausforderung aber auch die herausragende Leistung der INFOnline ist es, den Messkunden nicht nur das technisch beste Messsystem anzubieten, sondern auch eine individuelle Beratung und Unterstützung bei der Verwendung unserer Messsensoren zu bieten. Mit der Ausweitung der Messung auf mobile Angebote hat sich der Kreis der betreuten Personen erweitert und inzwischen gehören die Handy-App-Entwickler genauso zu den betreuten Anrufern wie der Web-Administrator oder der Medienforscher. Die Schnelllebigkeit des mobilen Marktes ist offensichtlich und bekannt. Die bereitgestellt Software und die Betreuung der Kunden muss sich in einem viel höheren Tempo an die Erfordernisse des Marktes anpassen als man das noch vor wenigen Jahren aus der Online-Welt kannte. Die INFOnline ist technisch wie personell gerüstet um die hohe Qualität unserer Services und Technologien auch bei wachsender Veränderungsgeschwindigkeit sicherzustellen.

Einige User löschen regelmäßig ihre Cookies, welche Auswirkung hat das auf die Messung?

Cookies werden schon seit 1994 in den verschiedenen Webbrowsern eingesetzt. Die einfache Nutzbarkeit haben Cookies zu einer Art Schweizermesser für die Anbieter von Webseiten und für verschiedene Services im Internet werden lassen. Leider wird am häufigsten über die mißbräuchliche Verwendung von Cookies berichtet. Eine der wichtigsten Eigenschaften des SZMnG ist die strikte Beachtung des deutschen Datenschutzes. Auf die Verarbeitung oder gar Speicherung von personenbezogenen Daten wird vollständig verzichtet, was wir jedes Jahr durch unabhängige Prüfer verifizieren und zertifizieren lassen. Das gilt selbstverständlich auch für die Daten, die im Cookie gespeichert werden. Vollständig anonymisierte Nutzungszusammenhänge in unserem Messuniversum können mit Hilfe unseres Cookies gut gemessen und für die methodische Arbeit der Markforscher zur Verfügung gestellt werden. Solche einfach zu messende Nutzungszusammenhänge gehen bei der häufigen Löschung von Cookies verloren. Für die Messung bedeuten viele ‚Cookielöscher‘ einen höheren Verarbeitungsaufwand. In der weiteren Verarbeitung werden die Cookielöscher entsprechend berücksichtigt, so dass die Qualität der Daten für die Marktforschung nicht gemindert wird.