Das große Potential der digitalen Medien

Am Dienstag waren wir zu Gast an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Marion Beckers, Leiterin der AGOF Akademie, referierte zu dem Thema „Das große Potential der digitalen Medien“. In diesem Zusammenhang haben wir die Gelegenheit genutzt und Sabrina Kessler, Mitarbeiterin am Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung, zu einem Interview getroffen.

Liebe Frau Kessler, welche Rolle spielen die digitalen Medien in den Kommunikations-Studiengängen der Universität Jena?

S.K. Die Kommunikationswissenschaft ist eine theoretisch und empirisch arbeitende Sozialwissenschaft mit interdisziplinären Bezügen. Sie beschäftigt sich mit medial vermittelter öffentlicher und interpersonaler Kommunikation und dies natürlich auch im digitalen Bereich. Im Zentrum des Fachs stehen Produktions-, Verarbeitungs- und Wirkungsprozesse von veröffentlichten Kommunikationsangeboten in Print, Rundfunk und Onlinemedien. Neben den Massenmedien treten zunehmend auch andere Organisationen wie Parteien, Verbände oder Unternehmen als Akteure auf, die Themen und Inhalte zur öffentlichen und nichtöffentlichen Kommunikation (Werbung, PR, etc.) zur Verfügung stellen. Das kommunikationswissenschaftliche Studium in Jena befähigt die Studierenden politische, soziale, ökonomische und gesellschaftliche Kommunikationsprozesse insbesondere auch in den digitalen Medien zu analysieren, darzustellen und kritisch zu beurteilen.

Wie viel Platz nehmen Themen Markt- und Medienforschung und insbesondere Zielgruppenanalysen ein?

S.K. Besonderer Schwerpunkt des Masterstudiengangs „Öffentliche Kommunikation“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist die Anwendung von Methoden und statistischen Verfahren der Kommunikationswissenschaft. Diese sind zentral für die Markt- und Medienforschung sowie insbesondere für Zielgruppenanalysen im Allgemeinen. Im Zentrum der Forschungsarbeiten der Professur mit dem Schwerpunkt Ökonomie und Organisation der Medien stehen empirische Analysen des Verhaltens derjenigen Akteursgruppen, die an den Prozessen medial vermittelter, öffentlicher Kommunikation zentral beteiligt sind und die durch ihr Verhalten unser Mediensystem und Medienangebot auch im Online-Bereich prägen. Forschungsthemen auf der Makro- und Mesoebene sind die Identifizierung der wesentlichen Determinanten des Strukturwandels des Mediensystems und der Dynamik einzelner Medienmärkte. Auf der Mikroebene stehen hier das ökonomische Verhalten von Medienanbietern und -nachfragern sowie die Effizienz von Medienregulierungsmaßnahmen zur Sicherung von Vielfalt und Qualität des Medienangebotes im Mittelpunkt der Analyse.

Integrieren Sie die AGOF und ihre Studien in Ihre Lehrpläne?

S.K. Insbesondere für die Studierenden in unserem Master wurden zusätzliche Möglichkeiten geschaffen auch praxisnahe Module zu belegen. Praxisrelevanz liegt hier auf der Öffentlichkeitsarbeit, Mediaplanung und Medienforschung. Im Rahmen des Praxismoduls „Medienforschung“, welches ich leite, werden auch explizit die AGOF und ihre Stuiden behandelt. Aber auch in den Lehrveranstaltungen mit dem Schwerpunkt Ökonomie und Organisation der Medien wird sich mit der AGOF und ihren Studien beschäftigt.

In welchen Berufen und Bereichen arbeiten Ihre Absolventen?

S.K. Die Studierenden werden für gehobenen Positionen (z.B. Senior Researcher, Teamleitung) in Berufsfeldern der strategischen Planung und Analyse im Mediensektor, der Markt- und Meinungsforschung sowie den Kommunikationsabteilungen von Organisationen, insbesondere im Management und in Public Relations qualifiziert. Darüber hinaus sind die erfolgreichen Absolventen für Tätigkeiten in der Wirtschafts- und Politikberatung befähigt.

Wir bedanken uns für das tolle Interview!