Neues Feature der daily digital facts: Gerätetypen

Deutschland bleibt zuhause – und trotzdem mobil. So in etwa könnte man das Ergebnis einer Analyse der Nutzung digitaler Devices für die ersten drei April-Wochen kurz und knapp zusammenfassen. Wer erwartet hat, dass das Smartphone in Zeiten, in denen die Bundesbürger deutlich mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen müssen, als Informationsquelle und Kommunikations-Tool weniger stark genutzt wird, als im Alltagsleben vor Corona, täuscht sich. Die Zugriffszahlen sind stabil – und das auf hohem Niveau.

Im Zeitraum 01. bis einschließlich 18. April riefen 91,5 Prozent der Onliner, also 55,01 Millionen Bundesbürger ab 16 Jahren, digitale Medienangebote auf. Die Verteilung nach Endgeräten sah wie folgt aus: 80,7% der User nutzten in diesem Zeitraum (mindestens einmal) ihr Smartphone, 54,7% Desktop-Computer oder Laptops, 24,9% Tablets bzw. andere Handheld-Devices. Auch die Netto-Reichweiten für den durchschnittlichen Tag zeigen deutlich, wie stark das Smartphone im Alltag verankert ist: Von den 40,98 Millionen Unique Usern, die im Schnitt täglich auf digitale Inhalte und Services zugriffen, nutzten dafür 57,6% ihr Smartphone, 20,7% ihren PC oder Laptop und 9,4% ihr Tablet.

Ebenfalls interessant: Während bei der Smartphone-Nutzung kaum Unterschiede zwischen den Wochentagen feststellbar waren, scheinen die User dem heimischen Computer oder Laptop an Wochenenden und Feiertagen eher mal eine Pause zu gönnen, bzw. nur Offline-Funktionen zu nutzen (siehe Grafiken).

Möglich sind solche (und viele weitere) Auswertungen zur Nutzung digitaler Endgeräte dank neuer Analysemöglichkeiten, die die agof im März 2020 in ihre Markt-Media-Studie integriert hat. Tägliche Daten zur Nutzung der wesentlichen drei Geräte-Kategorien (Desktop, Tablet und Smartphone) stehen im Analyse- und Planungs-Tool der agof (TOP) rückwirkend ab Februar 2020 zur Verfügung. Die neue Auswertungsoption der daily digital facts umfasst dabei nicht nur Netto-Reichweiten (Unique User) und Kontakte. Auch die rund 1.500 Zielgruppen-Merkmale für digitale Medien können auf Basis der Geräte-Typen beleuchtet werden.

Ein Beispiel: Ein genauerer Blick auf die rund 15 Millionen Tablet-User. Die gehörten im Betrachtungszeitraum überdurchschnittlich häufig zur Altersgruppe der 40- bis 49-jährigen (Affinitätsindex 125), verdienen mehr als 4.000 € netto im Monat (Affinitätsindex 138) und interessieren sich überproportional stark für Solaranlagen (Index 125) und private Altersvorsorge (Index 122).

So funktioniert die neue Analysemöglichkeit

Um die Zuordnung zu den drei Geräte-Kategorien vornehmen zu können, müssen im ersten Schritt die genutzten Devices erkannt werden. Bei der Vielzahl der Endgeräte und Modelle keine triviale Aufgabe, denn es gibt bis dato keine einheitlichen Kennungen der Hersteller. Für die Geräte-Ausweisung in der daily digital facts werden daher diverse technische Parameter herangezogen, z.B. Display-Größe, Betriebssystem oder Browser. Auch zur Geräteklassifizierung werden mehr als hundert Indikatoren berücksichtigt, angefangen bei der Frage, ob es eine Kamera-Funktion gibt, die Oberfläche ein Touchscreen ist oder über welche Bildschirmauflösung in Pixel ein Gerät verfügt. Für die Einteilung ebenfalls wichtig: Die Rezipienten-Situation. So werden Laptops und Note-Books in der Regel genutzt wie ein stationärer PC, vielfach inklusive Docking-Station und angeschlossen an einen großen Bildschirm.

Die Geräte-Kategorie „Desktop“ umfasst daher neben PCs und Desktop-Computern auch Laptops und Notebooks sowie Smart TVs und Spielekonsolen. Unter „Tablet“ werden alle Geräte subsumiert, die zu den Handheld-Geräten zählen, sehr leicht sind und in der Regel über keine mechanische, ausklappbare Tastatur sondern über ein Touchpad verfügen, also z.B. i-Pads und auch E-Reader. Zu „Smartphone“ wiederum zählen auch Small-Screen-Devices wie Smartwatches oder Navigationsgeräte.