Die Krise als Chance – Wie das Corona-Virus die Digitalisierung vorantreibt

Derzeit wird das öffentliche Leben überall auf der Welt heruntergefahren, Schulen und Kitas sind geschlossen genauso wie inzwischen die meisten Grenzen, der Flug- und Bahnverkehr wird eingeschränkt, Menschen arbeiten zuhause statt im Büro und Social Distancing ist das Gebot der Stunde. Gleichzeitig nehmen die Aktivitäten im digitalen Raum exponentiell zu – und darin liegt eine große Chance für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die es nun zu nutzen gilt.

In den letzten Wochen haben sich das gesellschaftliche Leben und der Arbeitsalltag der Menschen drastisch verändert, statt Normalität und Routine überschlagen sich die Ereignisse und erfordern ständig neue Maßnahmen. Es wäre allerdings ein großer Fehler, sich nun nur auf die daraus resultierenden Einschränkungen zu konzentrieren – es gilt vielmehr, die nun gleichzeitig an vielen Stellen verstärkt zum Einsatz kommenden Digitalisierungsmaßnahmen effektiv zu nutzen. Nicht nur, um damit gut durch die Krise zu kommen, sondern um für die Zukunft insgesamt besser und flexibler aufgestellt zu sein.

Vermutlich werden viele diesen Artikel jetzt im Home Office bzw. Mobile Office lesen. Eine Arbeitsmöglichkeit, die von Unternehmen auch durchaus schon vor der Corona-Krise praktiziert wurde, aber eben nicht in derartig großem Stil, wie vor allem in der Medien- und Agenturbranche zu beobachten. Beim aktuellen Stresstest zeigt sich nun, dass es auch funktionieren kann, wenn nahezu alle Mitarbeiter eines Verlages oder einer Agentur zuhause arbeiten. Natürlich offenbart sich in einer solchen Extremsituation auch, wo es noch Optimierungspotenzial bei den technischen Strukturen oder genutzten Tools gibt oder wer sich nun vielleicht notgedrungen stärker als bisher mit den Anforderungen des mobilen Arbeitens auseinandersetzen muss – aber genau darin liegt jetzt die große Chance, Unternehmensstrukturen digitaler und zukunftsfähiger zu gestalten und flexiblere Arbeitsmodelle zu entwickeln – die beispielsweise berufstätigen Eltern auch nach Corona mehr Freiheiten verschaffen.

Freiheiten, die ja auch aktuell angesichts von geschlossenen Schulen und Kitas in der Kinderbetreuung dringend gebraucht werden – genauso wie digitale Bildungsmöglichkeiten. E-Learning-Plattformen sind eine perfekte Alternative für den ausfallenden Unterricht, leider sind virtuelle Lernumgebungen aber noch nicht in allen Bundesländern etabliert – ein Umstand, der sich schnellstens ändern sollte, denn auch ohne Krise sollten Kinder im 21. Jahrhundert frühzeitig mit digitalen Lernangeboten in Berührung kommen. Und auch im beruflichen Umfeld sind in Zeiten von ausfallenden Events und Dienstreise-Verboten Formate wie Online-Schulungen oder Live-Streams verstärkt auf dem Vormarsch. Aus dem Zwang, in der aktuellen Krisensituation Alternativen für reale Veranstaltungen, Messen oder Schulungen zu finden, entstehen kreative digitale Alternativen, die zeigen, dass das digitale Potenzial an dieser Stelle noch lange nicht ausgeschöpft ist.

Das gilt auch für viele Bereiche im öffentlichen Leben, z.B. E-Services bei Behördenangelegenheiten. Hier ist ebenfalls zu hoffen, dass die aktuelle Lage deutlich macht, wie wichtig und hilfreich es sein kann, wenn möglichst viele formale Angelegenheiten digital beantragt und abgewickelt werden können – in vielen anderen europäischen Ländern ist das längst Normalität. Ohnehin zeigt die Corona-Krise die große Relevanz von digitalen Services: Online-Supermärkte, E-Commerce-Plattformen oder Streamingdienste sind nur einige Beispiele von vielen, die in Zeiten von Ausgangssperren und Social Distancing Hochkonjunktur haben – genauso wie Nachrichten- oder Wissenschaftsportale, die in diesen Zeiten ungeheure Nutzungspeaks erfahren.

Insgesamt werden die Vorteile der Digitalisierung in der aktuellen Krisensituation in vielen Lebens- und Arbeitsbereichen besonders deutlich – und vor allem beschäftigen sich plötzlich viel mehr Menschen mit dem Arbeiten in der Cloud oder auf Team-Plattformen, der Nutzung von diversen digitalen Konferenzsystemen, Tools und Apps und setzen sich mit VPN-Zugängen und Verschlüsselungen auseinander – und damit werden auch Berührungsängste zu vielen digitalen Technologien auf breiterer Basis abgebaut.

Mit den aktuellen Hilfsangeboten der Telekom für Privatpersonen, Unternehmen und Schulen wird diese verstärkte Nutzung des digitalen Raums in der aktuellen Krise weiter unterstützt. Auch andere Unternehmen entwickeln im Zuge der Krisenkommunikation Ideen für digitale Unterstützung: So bietet z.B. Stepstone.de auf seinem Portal die kostenlose Schaltung von Stellenanzeigen für Berufe im Gesundheitssektor an.

Damit unterstreichen die aktuellen Entwicklungen in allen Bereichen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die hohe Relevanz und den gerade in Krisenzeiten unschätzbaren Nutzwert von Digitalisierung – etwas, das mit Sicherheit auch danach bleiben wird und die Digitalisierungsprozesse auf allen Ebenen deutlich vorantreiben wird.