Klare Mehrheit für mehr grüne Energie

In einer Blitzumfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das aktuelle ZDF-Politbarometer sprachen sich 92 Prozent der Bundesbürger für den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien aus. Doch ist diese Stimmungslage allein den kriegsbedingten Sorgen um die Energieversorgung geschuldet? Die Antwort: Nur teilweise. In der Markt-Media-Studie der agof wird die Akzeptanz grüner Energiequellen kontinuierlich ermittelt. Und die Daten aus dem zweiten Halbjahr 2021 belegen: Bereits weit vor der russischen Invasion der Ukraine sprach sich eine deutliche Mehrheit, nämlich 67,7% der Bevölkerung ab 16 Jahren, dafür aus, dass Wind, Solar und Biomasse einen deutlich höheren Anteil am Energiemix haben sollten.

In den vergangenen Jahren wurde der schleppende Ausbau von Windkraft und Solaranlagen nicht selten damit begründet, dass die Bevölkerung eine konsequente Energiewende womöglich nicht mittragen würde. Ein Argument, das die regelmäßig durchgeführten Umfragen der agof, deren Ergebnisse als Basisdaten in die Markt-Media Studie daily digital facts einfließen, nicht belegen. Demnach müssen die meisten Bürger – und das quer durch alle Altersgruppen – nicht erst überzeugt werden, dass der Ausbau der erneuerbaren Energiequellen sinnvoll und notwendig ist.

Auch die Behauptung, dass hauptsächlich Menschen, die in Großstädten leben, sich für den Ausbau erneuerbarer Energien aussprechen, weil sie z.B. keine Windräder in Sichtweite hätten, bestätigen die Daten der agof nur bedingt. Zwar ist die Zustimmung in großen Städten überdurchschnittlich hoch, aber auch im ländlichen Raum spricht sich die Mehrheit für mehr regenerative Energiequellen aus.