dcf Methode & Datenschutz

Methode & Datenschutz

Kampagnen-Kontrolle auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse

Das Multi-Methoden-Modell der agof wird nicht nur von der gesamten deutschen Werbebranche als Marktstandard akzeptiert, es ist auch in „neutralen“ Wissenschaftskreisen anerkannt und wurde deshalb auch bereits als wegweisend prämiert. Um valide Kampagnen-Daten ex post zu ermitteln, wurde die methodische Systematik um neue Komponenten erweitert. Das Grundkonstrukt entspricht dem Marktforschungsansatz der agof Studie daily digital facts, womit die Kompatibilität beider Verfahren sowie die Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleistet wurde.

Da das Modell der daily digital facts die methodische Basis der agof Kampagnen-Kontrolle darstellt, ist es sinnvoll, dessen Grundzüge zu kennen. Im Wesentlichen führt das Modell drei Erhebungsarten zusammen: Die tagesaktuelle technische Messung der Nutzung, eine OnSite- und InApp-Befragung, bei der nach dem Zufallsprinzip Fragebogen auf den Online-Angeboten der Studienteilnehmer ausgespielt werden sowie turnusmäßig durchgeführte, bevölkerungsrepräsentative Telefon-Interviews (CATI).

Grundsäule ist die technische Messung aller Kontakte, bei der auf die Millisekunde genau die Zugriffe erfasst werden – und das unabhängig vom genutzten digitalen Endgerät. Neben den Page Impressions werden dabei auch Parameter wie Geräteklasse, Zeitpunkt der Nutzung etc. erhoben. Die so erkannten Geräte werden als Unique Clients bezeichnet.

Im Zuge des Verarbeitungsprozesses werden diese „Geräte-Clients“ mit den Ergebnissen der OnSite- und InApp-Befragungen zusammengeführt. Das erfolgt mittels eines kombinierten dynamischen Client-Anreicherungs- und Modelling-Verfahrens zur Bildung dynamischer Microcluster. Bei diesem werden im ersten Schritt aus Clients, für die sowohl technische Messdaten als auch Fragebogen-Informationen vorliegen, idealtypische Nutzerprofile generiert. Diese werden im zweiten Schritt anhand des Identitäts- bzw. Ähnlichkeitsprinzips auf Clients projiziert, für die keine Befragungsinfos vorliegen.

Virtuelles Panel mit 300.000 Fällen

Um repräsentative Aussagen über die Online-Nutzung in Deutschland zu treffen und Zielgruppen valide abzubilden, setzt die agof auf eine weitere Säule: Das virtuelle Panel. Die Fallzahl ist mit 300.000 Unique Usern, die nach dem oben kurz beschriebenen Verfahren ermittelt wurden, extrem hoch. Das hat den Vorteil, dass die Individualität der Online-Nutzung erfasst werden kann – und das auch für Sites mit geringeren Reichweiten, z.B. im Bereich Special Interest. Die Zusammensetzung des Panels entspricht der bevölkerungsrepräsentativen Außenvorgabe der CATI-Befragung.

Das virtuelle Panel, das kontinuierlich angepasst wird (z.B. bei Cookie-Löschungen oder dem Widerruf von Consent seitens des Users), bildet die Grundlage für alle weiteren Verarbeitungs-Prozesse (u.a. Gewichtung und Fusion mit ausgewählten Daten mit weiteren Markt-Media-Studien).

Methodenmodell der dcf im Kontext ddf

Vollständige
techn. Messung

dcf: Kampagnen
ddf: Webseiten/Apps

Vollständige
techn. Messung

Grundgesamtheit:
Internetnutzer 16+ Jahre

Vollständige
techn. Messung

Grundgesamtheit:
Bevölkerung 16+ Jahre

Anreicherung Soziodemografie

(anhand von 124k OnSite-Clients) werden alle qualifizierten Messclients
im System angereichert

Datensatz dcf cockpit optimize

(stündlich)

Userbildung

Virtuelles User-Panel

(300k UU/ 1,4 Mio. Clients)

Gewichtung, Anpassung & Netto-Reichweiten und PIs/AIs

Fusion Marktdaten

Kontrolldatei dcf cockpit evalute

(täglich)

Auswertung- / Planungsdatei

Methodische Besonderheiten der daily campaign facts

Der größte Unterschied: Um den Erfolg von Kampagnen beurteilen zu können, sind weitere Daten erforderlich, denn ohne die Messung von AdImpressions kann weder nachvollzogen werden, ob Werbemittel ordnungsgemäß ausgespielt wurden noch ob die gewünschten Reichweiten erzielt und die gewünschten Zielgruppen erreicht wurden. Für die daily campaign facts misst die agof erstmals auch AIs – und das nicht nur auf Websites und Apps, die an der daily digital facts teilnehmen, sondern auch auf non-agof-Werbeumfeldern.

Zudem wurde bei der Ausweisung der Daten ein „Zwischenschritt“ eingebaut: Über das bereits skizzierte Tool dcf cockpit, besser gesagt im Bereich „optimize“, können AdImpressions stündlich abgerufen werden – angereichert um ein Basis-Set soziodemografischer Informationen. Die Anreicherung der Soziodemografie erfolgt dabei anhand der Parameter der daily digital facts. Damit ist sichergestellt, dass sich auch in dieser frühen Kontrollphase grundlegende Zielgruppen-Definitionen der Kampagnen-Planung 1:1 wiederfinden – und das near real-time. Wichtig: Da das zentrale Mess- und Verarbeitungssystem der agof automatisch prüft, ob Kontakte von Bots erzeugt wurden oder aufgrund technischer Fehler zustande kamen, handelt es sich bereits in „optimize“ um qualifizierte AIs. Denn was das System eindeutig als Ad Fraud oder Invalid Traffic identifiziert, wird umgehend „aussortiert“ und fließt erst gar nicht in den weiteren Verarbeitungsprozess ein.

Der endgültige Kontroll-Datensatz, der im dcf cockpit „evaluate“ zur Verfügung steht, durchläuft alle Verarbeitungsprozesse des agof Methoden-Modells um schlussendlich auch für Kampagnen Unique User, also die Netto-Reichweite, ermitteln zu können. Dieser tägliche Datensatz entspricht somit allen methodischen Anforderungen einer validen Mediawährung und ist ohne jede Einschränkung mit den Planungsdaten zu vergleichen.

Datenschutz mit TCF 2.0

Und nicht nur im Bereich Methode entspricht die daily campaign facts der Planungsgrundlage daily digital facts. Auch in Sachen Datenschutz werden hier die gleichen hohen Standards angelegt. Denn der Schutz der Daten, von der Erhebung bis zur endgültigen Ausweisung, ist der agof sehr wichtig, daher richtet sie ihre Arbeit immer nach den neuesten Datenschutz-Standards aus.

Für die daily campaign facts bedeutet das: Für die Messung der Kampagnendaten wird das agof Messsystem eingesetzt. Sie erfüllt also alle gesetzlichen Regelungen wie z.B. die DS-GVO. Darüber hinaus ist die agof registrierter Vendor im Transparency and Consent Framework Version 2.0 des International Advertising Bureau (IAB) Europe (Vendor ID 785, Purposes 1,7,9) und setzt ein TCF 2.0 konformes Mess-Tag ein.

Zum Hintergrund: TCF bietet eine technische Standard-Infrastruktur für die Abfrage und Übermittlung der Nutzereinwilligung zwischen Publishern, Advertisern, Verlagen und ihren Technologiepartnern.

Eine Verarbeitung von Clients im dcf-Modell findet nur dann statt, wenn der Publisher den Consent für die agof zu den Purposes 1, 7 und 9 erhalten hat. Der Consent wird vom Nutzer des Onlineangebotes direkt gegenüber der agof e. V. erklärt.

Vertraulichkeit der Ergebnisse

Dass die Kontrolldaten für eine Kampagne ausschließlich dem jeweiligen Auftraggeber für eine Kampagnen-Evaluierung zur Verfügung gestellt werden, versteht sich eigentlich von selbst. Ob die Ergebnisse z.B. an Kunden weitergegeben oder im Rahmen von Best Practice Präsentationen öffentlich gemacht werden, obliegt allein dem jeweiligen Anwender des agof Verfahrens.

Einzige Ausnahme: agof Vermarkter können im Zusammenhang mit der Teil-Kosten-Übernahme Sichtrechte erhalten. Diese beschränken sich allerdings auf Daten, die auf Werbeplätzen ermittelt wurden, die zum Portfolio des Vermarkters zählen.