Handball Hype im Netz

Eine Sonderauswertung der Handball-Weltmeisterschaft 2019

Obwohl aus dem erträumten Titelgewinn am Ende leider doch nichts wurde – die deutsche Handball-Nationalmannschaft eroberte in den vergangenen Wochen die Herzen der Fans und zündete mehr als einmal ein Feuerwerk. Millionen fieberten bei der „geteilten“ Heim-WM mit Austragungsorten in Deutschland und Dänemark mit. Volle Hallen, tolle TV-Quoten – und auch im Netz wurde aus einer Randsportart ein Reichweiten-Turbo.

Welche Effekte die Handball WM auf die Nutzung digitaler Sportangebote hatte, ist zwar en Detail nur bedingt ermittelbar, dass das Interesse immens war, allerdings sehr wohl. So klickten sich im weitgehend Fußball-freien WM-Zeitraum vom 10. bis 27. Januar 2019 insgesamt 44,5 Millionen User durch das sportliche Online-Angebot, also mehr als Dreiviertel aller in Deutschland wohnhaften Onliner. Wirklich beeindruckend: Die Userzahlen von expliziten Handball-Sites und ausgewiesenen Handball-Belegungseinheiten. Im Vergleich zu den Werten, die vom 10. bis 27. Dezember erreicht wurden, stiegen die Userzahlen während der WM um satte 521% und erreichten mit 2,9 Millionen Handball-Fans (4,9% aller Onliner) einen neuen Rekord.

Spannend auch ein Blick auf die Spieltage der deutschen Nationalmannschaft. Die Bestmarke erreichten digitale Sportangebote mit 19,3 Millionen Usern und 32,6% Reichweite am Mittwoch, den 23. Januar. Deutschland gewann an diesem Tag eindrucksvoll gegen Ex-Weltmeister Spanien und zog verdient ins WM-Halbfinale ein. Auf Platz 2 im Ranking: Das Spiel der deutschen Mannschaft um die Bronzemedaille (Sonntag, 27. Januar, 32,5% Reichweite für digitalen Sport). Weitere Topwerte wurden am Freitag, den 25. Januar, (Halbfinale gegen Norwegen, 31,9%) und am Montag, 21. Januar, (Hauptrunden-Sieg gegen Kroatien, 31,8% Reichweite) erzielt.

Die Zielgruppen, die während der Handball-WM digitale Sportangebote nutzten, unterschieden sich nicht wesentlich von denen, die sich üblicherweise dort tummeln. Männer waren mit einem Nutzeranteil von 52% leicht stärker vertreten, überproportional interessiert zeigten sich User zwischen 30 und 50 Jahren sowie solche, die wenigstens ab und zu selber sportlich aktiv sind.

Die 2,9 Millionen Nutzer Handball-spezifischer Sites wiesen dagegen deutliche Unterschiede zum durchschnittlichen Onliner auf. 70% waren männlich, überproportional viele sehr gut gebildet (Fach- oder Hochschulabschluss) und einkommensstark. Besonders affin waren zudem User aus Bundesländern, in denen traditionsreiche Handball-Bundesliga-Vereine beheimatet sind, wie z.B. Fans aus Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.

Quelle: agof ddf / Analysetag: 28.01.2019/ Basis: Nutzer stationärer und/oder mobiler Angebote ab 16 Jahre / Zielgruppe: Gesamt / Medienkombi: Sport allgemein / Angebote und Belegungseinheiten Handball / Zeitraum: 10. bis 27.01.2019 (u.a. vs. Ø Tag 10. bis 27.01.2018)