E-Mobility: Die Wunschliste der Deutschen

Sauber, leise, komfortabel und natürlich digital: In der Werbung legt die Verkehrswende bereits den Turbo ein. Kaum ein Spot, in dem es nicht um vollelektrische oder hybride Modelle geht und die Zukunft der E-Mobility angepriesen wird. Doch wie sehen das die Bundesbürger? Umfrage-Daten, die Statista der agof zur Verfügung stellte, geben aufschlussreiche und teils überraschende Antworten…

Die Preisexplosionen für Benzin und Diesel zeigen erste Wirkung. Laut Kraftfahrt-Bundesamt lag die Zahl der Neuzulassungen für Fahrzeuge mit Elektroantrieb im Mai 2022 bei 29.182 – und damit 8,9 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Aber: Der Löwenanteil aller Neuzulassungen ging weiterhin auf das Konto von fossilen Verbrennern und der Marktanteil der Wagen mit Elektrobatterie lag bei gerade mal 14,1 Prozent.

Die Gründe für den nur schleppend vorangehenden Umbau der deutschen Verkehrslandschaft sind vielfältig. Vielen Menschen fehlt schlicht das Geld, um sich ein neues, sauberes Auto zuzulegen, andere trauen der Technik nicht und wieder andere definieren „Fahrspaß“ über möglichst viele PS und röhrende Motoren.
Hoffnung macht, dass sich nur 38,9 Prozent der Bundesbürger einen Umstieg auf E-Mobilität überhaupt nicht vorstellen können. Die große Mehrheit wäre also theoretisch bereit, beim nächsten PKW-Kauf ein E-Auto in Betracht zu ziehen. Was aus Sicht all dieser potenziellen Kunden gegeben sein müsste, ermittelte eine repräsentative Umfrage aus 2021:

In puncto Infrastruktur hat sich in den letzten Jahren bereits einiges getan. Laut Angaben der Bundesnetzagentur waren am 01. Juni 2022 bundesweit 62.000 Ladeeinrichtungen öffentlich zugänglich – immerhin 30,0 Prozent mehr als im Vorjahr. So genannte „Schnellladepunkte“ sind mit 9.395 aber eher die Ausnahme, was sich mittelfristig sicher ändern muss, um die Akzeptanz zu erhöhen. Praktisch: Auf der Website der Behörde kann jeder Bürger nachsehen, wie viele Ladesäulen es aktuell in seiner Stadt oder seinem Landkreis gibt und die Standorte auf einer Karte lokalisieren. Dabei fällt allerdings auch auf: Es gibt nach wie vor weiße Flecken, zumindest in dünn besiedelten Regionen des Landes.

Ob sich die Menschen überzeugen lassen, bei der Mobilität neue Wege zu beschreiten, wird allerdings nicht nur von Fakten bestimmt, auch Emotionen spielen eine Rolle. Was verbinden die Menschen heutzutage mit dem Thema Verkehr im Allgemeinen und dem Auto im Besonderen? Sind sie überhaupt offen für alternative Konzepte?
Gerade bei der Beurteilung so genannter „weicher Faktoren“ liefern repräsentative Befragungen wertvolle Erkenntnisse. Eine sehr dezidierte Umfrage aus dem Sommer 2021 zeigt dabei deutlich, wie vielfältig die Stimmungslage hierzulande ist. Weitgehende Einigkeit besteht im Grunde nur darin, dass der eigene PKW derzeit die größte Flexibilität ermöglicht und in Sachen „Unabhängigkeit“ die meisten Vorteile bietet. Aber: Ein Leben ohne eigenes Auto ist nur für Hälfte der Bevölkerung undenkbar bzw. nicht praktikabel und 23 Prozent geben ab, schon heute auch ohne Auto im Alltag gut zurecht zu kommen.

Wie wichtig inzwischen der Wohnort ist, wenn es um die eigene Mobilität geht, zeigt (neben vielen anderen Aspekten) der aktuelle Berichtsband der agof Reihe „facts & figures“. Darin wird auf 34 Seiten das Top-Thema „Mobilität“ ausführlich und in all seinen Facetten beleuchtet.

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