Tierisch nachhaltig: Sind digitale User mit Haustieren auch umweltbewusster?

Mit den ersten domestizierten Hunden und Katzen hat vor vielen Tausend Jahren ein Stück Natur Einzug in das menschliche Zuhause gehalten. Und auch im digitalen Zeitalter teilen viele User ihr Heim mit einem tierischen Begleiter und setzen sich mit seinen Bedürfnissen auseinander. Schärft das auch die Sinne für ihr generelles Umwelt- und Nachhaltigkeitsbedürfnis? Offenbar ja, wie ein genauerer Blick zeigt.

Insgesamt 9,37 Millionen der digitalen User haben einen oder mehrere Hunde und 7,58 Millionen eine oder mehrere Katzen. Vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Zahl der Begleiter auf vier Pfoten nochmals deutlich angestiegen, wie aktuelle Zahlen von Fachverbänden zeigen. Das liegt sicherlich auch daran, dass ein Haustier sich nachweislich positiv auf das persönliche Wohlbefinden auswirkt. So sprechen viele Hunde- und Katzenhalter von einem verbesserten Gesundheitszustand durch die Tierhaltung, fühlen sich im Hinblick auf ihre Lebenszufriedenheit besser und haben mehr Kontakte zu ihren Mitmenschen.

Im Gegenzug sind die User auch sehr um das Wohlergehen ihrer tierischen Mitbewohner besorgt; so haben Hunde- und Katzenbesitzer beispielweise ein überdurchschnittliches Interesse an Haustiernahrung: 63,1 bzw. 58,1 Prozent im Gegensatz zu 20,8 Prozent bei den digitalen Usern insgesamt. Dies schlägt sich auch in wachsenden Umsätzen in der Tierbedarfsindustrie nieder, die dieses Bedürfnis mit einem riesigen Angebot bedient.

Aber offenbar macht das Zusammenleben mit einem Tier auch generell empfindsamer für die Umwelt und das Tierwohl im Allgemeinen. Sichtbar wird dieses beim Blick auf die Zustimmung zu entsprechenden Statements unter den digitalen Usern im Allgemeinen sowie den Hunde- und Katzenbesitzern im Speziellen:

So liegen die Zustimmungsanteile bei den Tierbesitzern durchgängig über denen der digitalen User insgesamt, die ohnehin schon auf einem hohen Niveau liegen. Egal, ob es um den Bezug regionaler Produkte bzw. von Produkten aus artgerechter Tierhaltung, das ökologisch verantwortliche Handeln von Unternehmen, die Mehrausgaben für umweltfreundliche Produkte oder das Achten auf Öko- und Bio-Prüfsiegel geht – die Hunde- und Katzenbesitzer sind dabei, letztere am ausgeprägtesten, was sicherlich auch an dem hohen Frauenanteil bei den Katzenbesitzern liegt. Und auch vegane Produkte stoßen bei den Tierhaltern auf noch etwas größeres Interesse.

Generell legen Tierhalter noch etwas mehr Wert auf gesunde Ernährung – auch wenn sie mehr kostet – als die digitalen User insgesamt. Sicherlich auch ein Effekt ihrer Affinität zu Tieren, das in vielen Fällen auch dazu führt, sich generell mehr mit der artgerechten Haltung von Haustieren, aber eben auch Nutztieren auseinanderzusetzen. Und billige Produkte Massentierhaltung lassen sich eben nicht so einfach mit der eigenen Tierliebe in Einklang bringen. Das spiegelt sich auch bei einem Einkaufsverhalten wider: So liegt der fast ausschließliche bzw. überwiegende Kaufanteil von Bioprodukten bei Hunde- und Katzenbesitzern noch höher als bei den Internetnutzern insgesamt (Index 122/129 bzw. 117/115).

Welche und wie viele Haustiere genau in den digitalen Haushalten vorhanden sind, wie es um die Versicherung für sie steht, was sie zu fressen bekommen und ob es dabei besonders favorisierte Tierfutter gibt – und welche Potenziale dies für die Haustierindustrie birgt, zeigen die aktuellen agof facts & figures „Haustiere“.

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